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Die Leptospirose verläuft in zwei Phasen.
Hat sich ein Mensch mit Leptospiren infiziert, dauert es durchschnittlich zehn Tage, bis die ersten Symptome zu Tage treten. Insbesondere zu Beginn der Erkrankung erinnert das Erscheinungsbild eher an eine saisonale Grippe, viele Patienten suchen daher zunächst keinen Arzt auf. Bleibt die Symptomatik verhältnismäßig harmlos, überstehen einige Patienten die Leptospirose ohne jemals in Behandlung gewesen zu sein. In den meisten Fällen führt jedoch das hohe Fieber, welches zu Beginn der Erkrankung auftritt, den Patienten zum Arzt. Neben Fieber gehören insbesondere Kopf- und Gliederschmerzen zu den ersten Symptomen der Leptospirose. Während der ersten Krankheitstage fühlen sich die Patienten abgeschlagen, haben Schmerzen in den Waden und vermeiden in der Regel große Anstrengungen. Im weiteren Verlauf der Krankheit kann die typische Bindehautentzündung auftreten, welche bis zu vier Wochen andauern kann.
Vor der zweiten Krankheitsphase kommt es zur Besserung aller Symptome.
Etwa eine Woche nachdem die ersten Symptome der Leptospirose auftraten, verspüren die Betroffenen eine deutliche Besserung. Hat der Patient zu diesem Zeitpunkt noch keinen Kontakt zum Arzt aufgenommen, wird er eine Linderung der vermeintlichen Erkältung vermuten. Bei der Leptospirose trügt dieser Schein jedoch, denn zwei bis drei Tage später erfolgt der Übertritt in die zweite Krankheitsphase. Während dieser Phase haben die Patienten relativ hohes Fieber, durchschnittlich liegt die Temperatur zwischen 39 und 40 Grad. Die Bakterien befallen jetzt die inneren Organe, besonders gefährdet sind Nieren und Leber, aber auch eine Hirnhautentzündung ist im Rahmen der Leptospirose möglich.
Verlauf vom durch Leptospiren ausgelösten Weil-Syndrom.
In einigen Fällen kommt es durch die Infektion mit Leptospiren zum sogenannten Weil-Syndrom. Diese Krankheit ist die schwerste Verlaufsform der Leptospirose. Nach der kurzzeitigen Verbesserung der Symptome kommt es im Rahmen der Weil-Krankheit zu einer massiven Schädigung der inneren Organe. Betroffen sind in den meisten Fällen die Nieren, hier kann es unter Umständen zu einer lebenslangen Dialysepflicht kommen. Seltener ist das Herz befallen, es gibt jedoch auch Patienten, bei denen sich im Rahmen der Weil-Krankheit eine Herz-Muskel-Entzündung entwickelt. Diese kann unbehandelt sehr schnell zum Tode führen und auch trotz Behandlung bleibt das Herz-Kreislauf-System nach einer Herz-Muskel-Entzündung oft angegriffen. Dringen die Bakterien bis ins Gehirn vor, kann es zu einer Meningitis kommen, welche in etwa elf Prozent aller Fälle tödlich verläuft. Auch hier gilt, je früher die Behandlung eingeleitet wird, umso höher sind die Chancen auf vollständige Heilung.
Im besten Fall sind Patienten nach etwa drei bis vier Wochen symptomfrei.
Verläuft die Leptospirose vergleichsweise harmlos, spüren die Patienten bereits sieben bis zehn Tage nach Krankheitsbeginn eine Besserung der Symptome. Während der zweiten, fieberhaften Phase der Erkrankung besteht zwar noch ein ausgeprägtes Schwächegefühl, die Schmerzen lassen bei einem günstigen Verlauf allerdings zu diesem Zeitpunkt bereits nach. Treten keine Komplikationen hinsichtlich der Organe auf, gilt die Leptospirose nach rund 30 Tagen als überstanden. Bei komplizierten Verläufen, wie beispielsweise bei der Entstehung des Weil-Syndroms, kann die Genesungszeit deutlich länger dauern. In einigen Fällen bleiben dauerhafte Schäden zurück, wie beispielsweise chronisches Nierenversagen oder eine vorgeschädigte Leber. Kinder und ältere Menschen haben deutlich länger mit den Symptomen zu kämpfen, da deren Immunsystem nicht so stabil ist, wie bei einer gesunden, erwachsenen Person.