Inhaltsverzeichnis
- 1 Ursache der Leptospirose sind in Gewässern und Böden enthaltene Bakterien.
- 2 Für Nierenentzündung verantwortliche Erkrankung Morbus Weil auch durch Leptospiren ausgelöst.
- 3 Mäuse und Ratten sind häufige Überträger von Leptospiren.
- 4 Impfstoff vorhanden, in Deutschland jedoch nicht zugelassen.
Ursache der Leptospirose sind in Gewässern und Böden enthaltene Bakterien.
Die durch Leptospiren ausgelöste Erkrankung wird von Tieren auf den Menschen übertragen, häufig ist jedoch nicht einmal der direkte Kontakt notwendig. Die Tiere sondern über Kot und Urin Bakterien ab, welche dann im Boden oder in Gewässern weiter leben. Gerät der Mensch mit befallenen Substanzen in Kontakt, dringen die Bakterien durch kleinste Hautverletzungen oder Schleimhäute in den Körper ein und lösen die Leptospirose aus. Risikogruppen sind Personen, die aus beruflichen oder privaten Gründen häufig mit Wasser, Abwasser und verschiedenen Erdarten in Kontakt stehen. Häufig sind Wassersportler von der Leptospirose betroffen, da sich der Kontakt mit Seen und Flüssen nicht vermeiden lässt. Im Durchschnitt erkranken in Deutschland jährlich zwischen 30 und 50 Personen an Leptospirose, im Ausland tritt die Krankheit häufiger auf, da dort oftmals auch das Trinkwasser verunreinigt ist.
Für Nierenentzündung verantwortliche Erkrankung Morbus Weil auch durch Leptospiren ausgelöst.
Die schwerste Verlaufsform der Leptospirose wird in der Medizin als Morbus Weil bezeichnet. Bei dieser Erkrankungsform sind insbesondere die inneren Organe von den Bakterien betroffen. Als besonders gefährlich gilt die Morbus-Weil-Krankheit aus dem Grund, da sich die ersten Symptome nur schlecht von einem grippalen Infekt unterscheiden lassen und viele Patienten den Weg zum Arzt vermeiden. Subjektiv tritt bei allen Formen der Leptospirose nach einer ersten Krankheitsphase eine Besserung ein, zu diesem Zeitpunkt breiten sich die Bakterien allerdings in den Organen aus. Durch die rechtzeitige Gabe von Penicillin steigen die Heilungschancen der Leptospirose erheblich, allerdings liegt die Sterblichkeitsrate dennoch zwischen drei und zehn Prozent.
Mäuse und Ratten sind häufige Überträger von Leptospiren.
Für die Ansteckung mit der Leptospirose ist kein direkter Kontakt zu infizierten Tieren notwendig, dennoch gelten insbesondere Mäuse und Ratten als potentielle Gefahr für diese Erkrankung. Ursache hierfür ist, dass diese Tiere weit verbreitet sind, sich in Wäldern und städtischen Regionen befinden und insbesondere auch im Abwassersystem vorhanden sind. Eine Möglichkeit der Vorbeugung wäre die drastische Reduktion der Population dieser Nagetiere, allerdings lässt sich dies praktisch nur sehr schwer umsetzen. Personen mit einem besonders hohen Risiko, wie beispielsweise Kanalisationsarbeiter sollten immer Schutzkleidung tragen und jeden Kontakt zu Abwasser nach Möglichkeit vermeiden. Auch Hygiene spielt eine wichtige Rolle bei der Vorbeugung, insbesondere wenn es zum Kontakt mit Tieren, Abwasser oder diversen Erdarten kam.
Impfstoff vorhanden, in Deutschland jedoch nicht zugelassen.
Für Risikogruppen gibt es unter Umständen die Möglichkeit einer Schutzimpfung gegen Leptospirose, allerdings ist der aktuelle Impfstoff in Deutschland nicht zugelassen. In anderen Ländern, wie beispielsweise Frankreich, wird die Immunisierung bei Patienten durchgeführt, die aufgrund ihrer beruflichen Stellung zu den Risikopatienten gehören. Ärzte haben die Möglichkeit, den Impfstoff über Apotheken auch in Deutschland zu beziehen und zu verabreichen, allerdings wird dies in der Praxis nur selten umgesetzt. Auch in der Tiermedizin kann die Impfung zum Einsatz kommen, wird jedoch von den meisten Veterinär-Medizinern abgelehnt. Während viele bakterielle Infektionen lebenslangen Schutz bieten, wenn sie einmal durchgemacht wurden, können sich Leptospirose-Patienten auf diesen Schutz nicht verlassen. Durch die Infektion mit einem anderen Erreger-Typen ist es auch nach einer überstandenen und ausgeheilten Erkrankung möglich, ein zweites Mal an Leptospirose zu erkranken.