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Das Medikament erster Wahl bei Leptospirose ist Penicillin.
Bereits beim Verdacht auf Leptospirose muss die sofortige Einleitung einer Antibiotikatherapie erfolgen. Das Mittel erster Wahl ist Penicillin, besteht eine Unverträglichkeit, gibt es Ausweichpräparate. Die Nebenwirkungen dieser Medikamente sind relativ gering, die Wirkung setzt im besten Fall allerdings bereits nach zwei Tagen ein. Die Einnahmedauer beträgt zwischen zehn Tagen und drei Wochen, abhängig davon wie schwer ausgeprägt die Symptome sind und welche Organe betroffen sind. Bei bestehender Bindehautentzündung kommt noch eine Therapie mit antibiotischen Augentropfen in Betracht, je nach Ausmaß der Entzündung. Häufig kommt es im Rahmen der Leptospirose zu Kopf- und Gliederschmerzen, mitunter treten auch starke Wadenschmerzen auf. Hierfür können je nach Intensität der Schmerzen Präparate mit den Wirkstoffen Ibuprofen oder Diclofenac gegeben werden.
Ruhe ist bei Patienten mit Leptospirose sehr wichtig.
Neben der Antibiotika-Einnahme bekommen die Patienten bei einer Leptospirose viel Ruhe verordnet. Das Immunsystem hat eine Menge Arbeit mit der Bekämpfung der Bakterien und muss geschont werden, damit die Krankheit möglichst schnell wieder ausheilt. Patienten mit ausgeprägter Symptomatik werden fast immer im Krankenhaus behandelt, da die Ärzte auf diese Weise kontrollieren können, ob sich die Bakterien auf die inneren Organe ausbreiten. Im Rahmen der Leptospirose besteht zudem die Möglichkeit, dass es zur Morbus-Weil-Krankheit kommt, hier ist eine intensivmedizinische Überwachung unerlässlich, da Komplikationen möglich sind. Bei der Morbus-Weil-Verlaufsform sind besonders die Nieren in Mitleidenschaft gezogen, mitunter versagen die beiden Organe auch total. Kommt es zum Nierenversagen, muss eine Dialysemaschine die Funktion der Organe übernehmen.
Ist der Magen-Darm-Trakt betroffen, muss auf Flüssigkeitszufuhr geachtet werden.
Die Leptospirose verläuft von Patient zu Patient unterschiedlich, während bei einigen Betroffenen nur leichte Symptome auftreten, erkranken andere Personen am lebensbedrohlichen Morbus-Weil-Syndrom. Bei einigen Personen sind Leber und Nieren betroffen, es ist jedoch auch eine Ausbreitung der Bakterien in den Magen-Darm-Trakt möglich. In diesem Fall kommt es zu Durchfall, Übelkeit und Erbrechen. Um eine Austrocknung des Körpers zu verhindern, ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr notwendig. Bei Durchfall werden auch lebensnotwendige Salze, sogenannte Elektrolyte ausgeschieden, die dem Körper ebenfalls während der Behandlung wieder zugeführt werden müssen. Schafft es der Patient aus eigener Kraft nicht ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen, kommt mitunter eine künstliche Zufuhr von Kochsalzlösungen in Betracht.
Therapiedauer unterschiedlich, teilweise ist mehrwöchige Antibiotikaeinnahme notwendig.
Die Behandlung der Leptospirose dauert unterschiedlich lang, bei einigen Patienten ist eine zehntägige Antibiotikagabe ausreichend, bei schweren Verlaufsformen muss das Penicillin bis zu drei Wochen eingenommen werden. Kommt es durch die Leptospirose zu Erkrankungen der Organe, wie beispielsweise im Rahmen des Morbus-Weil Syndroms zum Befall der Nieren, müssen eventuell weitere Therapien eingeleitet werden. Falls die Nierenfunktion versagt, muss sich der Patient einer Dialyse unterziehen. Bei diesem Verfahren wird das Blut maschinell gereinigt, da es sonst schnell zu einer Vergiftung des Körpers kommen kann. Ist das Nierenversagen irreversibel, kann die Dialysebehandlung lebenslang durchgeführt werden, um die Funktion der Nieren zu ersetzen. In vielen Fällen erholen sich die Organe durch die Antibiotikaeinnahme innerhalb weniger Wochen wieder, nur bei schweren Verlaufsformen können dauerhafte Folgeschäden bestehen bleiben. Beim Befall der Leber kommt es zu einer ausgeprägten Gelbsucht. Diese verschwindet in der Regel einige Tage nach Beginn der Antibiotikatherapie.