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Penicillin hemmt die Bakterien am Wachstum.
Bei einer Leptospiroseinfektion muss der Patient mit Antibiotika behandelt werden. Aufgrund der guten Wirksamkeit und vergleichsweise geringer Nebenwirkungen ist Penicillin das Mittel erster Wahl bei der Leptospirose. Im menschlichen Körper wirkt das Penicillin nicht direkt abtötend auf die Bakterien, sondern verhindert deren Teilung und Vermehrung. Durch diesen Vorgang verlieren die Bakterien ihre Fortpflanzungsfähigkeit und können von der körpereigenen Abwehr zerstört werden. Bei Patienten mit geschwächtem Immunsystem kann es vorkommen, dass die Antibiotika-Therapie nicht direkt oder gar nicht anschlägt, daher sind derartige Personen eine besondere Risikogruppe. Besteht bei einem Leptospirosepatienten eine Allergie gegen Penicillin, gibt es Ausweichpräparate wie beispielsweise Doxycyclin. Dieses Medikament wirkt ebenso wie Penicillin, hat allerdings einen anderen Wirkstoff und wird so auch von Patienten vertragen, die auf Penicilline allergisch reagieren.
Unterschiedliche Schmerzmittel zur Symptomlinderung bei Leptospirose.
Einige Patienten leiden im Rahmen ihrer Leptospiroseerkrankung unter relativ starken Schmerzen. In diesem Fall können vom Arzt verschiedene Präparate zur Schmerzlinderung verordnet werden. Da es häufig während des Krankheitsverlaufs auch zu einer massiven Steigung der Körpertemperatur kommt, werden meist Kombinationspräparate wie Ibuprofen oder Paracetamol eingesetzt. Diese Substanzen senken die Körpertemperatur und verringern die Schmerzen. Bei der Wahl des Schmerzmittels muss darauf geachtet werden, dass es keine Wechselwirkungen mit dem Antibiotikum gibt. Durch die mitunter sehr starken Gliederschmerzen sind die Patienten oftmals nicht in der Lage, aktiv ihren Alltag zu gestalten. Viel Bettruhe und ausreichende Zufuhr von Flüssigkeit unterstützen das Immunsystem und den Genesungsprozess.
Bei Nierenversagen im Rahmen der Leptospirose mehrere Medikamente notwendig.
Kommt es aufgrund des durch Leptospirose ausgelösten Morbus-Weil-Syndroms zu einem akuten oder chronischen Nierenversagen, muss diese Organfunktion vorübergehend oder dauerhaft von einer Dialysemaschine übernommen werden. Die Dialyse sorgt für die Blutreinigung, jedoch müssen die Patienten darauf achten, dass nicht zu viel Phosphat über die Nahrung aufgenommen wird. Als Unterstützung werden bei Nierenversagen oft sogenannte Phosphatbinder gegeben. Ob weitere Medikamente zur Behandlung des Nierenversagens notwendig sind, hängt vom Ausmaß der Leptospirose und der Folgeschäden ab. Bleiben die Nieren dauerhaft funktionslos, ist eine lebenslange, meist drei Mal pro Woche stattfindende Dialyse die Folge. Als Alternative bliebe in diesem Fall nur eine Nierentransplantation, in den meisten Fällen handelt es sich beim Nierenversagen durch Leptospirose allerdings um eine akute, reversible Form.
Je früher Medikamente gegeben werden, umso besser sind die Heilungschancen.
Bei vielen Erkrankungen ist es unerheblich, ob bereits vom ersten Tag der Symptome Medikamente eingenommen werden oder ob der Patient etwas später damit beginnt. Bei der Leptospirose jedoch, kann jeder Tag für den Heilungserfolg entscheidend sein. Aus diesem Grund werden Medikamente bereits gegeben, wenn lediglich der Verdacht auf Leptospirose besteht. Die sichere Diagnose kann erst durch einen Labortest gestellt werden, die Medikamenteneinnahme erfolgt allerdings schon vorher. Über die Dauer der Einnahme entscheidet der Arzt abhängig von den Symptomen. In der Regel verspüren die Patienten zwei bis drei Tage nach der ersten Penicillin-Einnahme eine Besserung, allerdings kann dies auch nur die subjektiv wahrgenommene Erstverbesserung vor dem Übertritt in Krankheitsphase Zwei sein. Seine Wirksamkeit entfaltet das Antibiotikum bereits in den ersten Tagen, allerdings benötigt das Abwehrsystem einige Zeit, bis es die vom Penicillin geschädigten Bakterien vernichten kann.