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Infektionskrankheit, welche durch Bakterien ausgelöst wird.
Bei der Leptospirose handelt es sich um eine Zoonose, welche vom Bakterium Leptospira ausgelöst wird. Die Erkrankung wird in die Gattung der Zoonosen eingeordnet, da sie nicht von Mensch zu Mensch, aber vom Tier auf den Menschen übertragen werden kann. Am häufigsten wird die Leptospirose von Ratten und Mäusen übertragen, es kommen jedoch auch Schweine und Rinder als Wirt in Betracht. Die natürliche Lebensbedingungen für Leptospiren sind warme und feuchte Umgebungen, in einem sauren, kalten Umfeld sterben die Bakterien schnell ab. Die Inkubationszeit beträgt bei der Leptospirose durchschnittlich zehn Tage, es gibt jedoch durchaus Fälle, bei denen die Erkrankung deutlich schneller ausbricht.
Morbus Weil als gefährlichste Variante der Leptospirose.
Die Leptospirose verläuft in der Regel ähnlich wie eine reguläre Grippe, es gibt jedoch auch eine schwere Verlaufsform, welche als Morbus Weil bezeichnet wird. Im Rahmen des Morbus Weil verbreiten sich die Bakterien durch das Blut und siedeln sich in den Organen an. Besonders häufig sind Gehirn, Leber und Nieren betroffen. Sind die inneren Organe von den Leptospiren befallen, kann es zu schweren Störungen wie Gelbsucht und Nierenversagen kommen. Die Sterblichkeitsrate der Leptospirose liegt durchschnittlich bei drei bis zwölf Prozent aller Betroffenen, besonders häufig versterben die Patienten an Morbus Weil. Je früher die Behandlung eingeleitet wird, die üblicherweise aus der Gabe von Antibiotika besteht, umso besser sind die Chancen auf vollständige Heilung.
Vergangene Ereignisse in der Anamnese wichtig.
Besteht der Verdacht auf Leptospirose, wird der Arzt im Rahmen der Anamnese erfragen, welche Tätigkeiten in den vergangen drei Wochen ausgeübt wurden. Insbesondere Personen, die in Kontakt zu Gewässern oder Tieren stehen, haben ein erhöhtes Risiko für die Erkrankung an Leptospirose. Wassersportler stellen ebenso eine Risikogruppe dar wie Förster, Jäger oder Tierpfleger. Die Diagnose kann anhand eines Labortests gestellt werden, hierzu muss der Arzt einige Röhrchen Blut entnehmen und diese dann untersuchen. Liegt ein Befall mit Leptospiren vor, sind die Bakterien auch im Blut vorhanden und können im Labor nachgewiesen werden. Lässt das Blutbild keine zweifelsfreie Diagnose zu, kann eine Kontrolle des Urins und des Nervenwassers hilfreich sein. Bei einer vorliegenden Leptospirose haben sich zudem Antikörper im Blut gebildet, welche ebenfalls im Rahmen der Blutuntersuchung nachgewiesen werden können und der Diagnosesicherung dienen.
Leptospirose ist eine seltene, bakterielle Infektion.
In Deutschland und Europa gehört die Leptospirose zu den sehr selten auftretenden Erkrankungen, viele Betroffene haben den Erreger aus dem Ausland eingeschleppt. In Deutschland gelten strenge Hygienevorschriften hinsichtlich Trinkwasser und Nahrung, in armen Ländern jedoch steht oftmals nur verseuchtes Wasser zur Verfügung, so dass die Leptospirose dort deutlich häufiger auftritt. Um einer Infektion weitgehend vorzubeugen, sollte im Ausland ausschließlich abgekochtes Wasser verzehrt werden. Auch der Kontakt von offenen Wunden mit Wasser sollte wenn möglich vermieden werden. Die Leptospirose muss in Deutschland bei der Diagnose sofort an das Gesundheitsamt gemeldet werden, die Statistiken haben gezeigt, dass es durchschnittlich 150 Neuerkrankungen pro Jahr gibt. Nur Einzelfälle dieser Betroffenen erkranken an der schweren Verlaufsform Morbus Weil, die meisten Patienten überstehen die Leptospirose durch die Gabe von Antibiotika ohne bleibende Schäden. Das Antibiotika erster Wahl gegen Leptospiren ist Penicillin.