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Anamnese bei der Diagnose von Leptospirose sehr wichtig.
Kommt ein Patient mit Verdacht auf Leptospirose zum Arzt, ist die Anamnese bei der Diagnosestellung sehr wichtig. Der Arzt fragt nach Ereignissen in der Vergangenheit, die ein Risiko für die Infektion darstellen können. Treten die Symptome beispielsweise nach Wassersport oder anderen Aktivitäten im See oder Fluss auf, besteht der dringende Verdacht auf eine Infektion mit Leptospirose. Der Erreger kann auf verschiedene Arten nachgewiesen werden, beispielsweise im Blut oder auch im Nervenwasser des Betroffenen. Eine Blutentnahme lässt sich unkompliziert in jeder Arztpraxis durchführen, bei der Entnahme von Nervenwasser müssen die Betroffenen oftmals ein bis zwei Tage im Krankenhaus verbringen. Wird die Diagnose Leptospirose gestellt, wird ohnehin meist eine stationäre Behandlung durchgeführt, um die Gefahr von schweren Verläufen so gering wie möglich zu halten.
Auch ein Antikörpertest hilft bei der Diagnose Leptospirose.
Lässt sich der Erreger nicht eindeutig im Blut oder Nervenwasser des Patienten nachweisen, kann ein Antikörpertest für die endgültige Diagnose hilfreich sein. Hierbei wird dem Patienten Blut abgenommen, welches dann massiv verdünnt und mit Leptospiren angereichert wird. Befinden sich bereits Antikörper im Blut, kommt es bei den Leptospiren zu Verklumpungen, ein eindeutiges Zeichen für eine vorhandene oder durchgemachte Leptospirose. Ob es sich um eine harmlose Form der Leptospirose handelt oder um die gefährliche Krankheit Morbus Weil, lässt sich an der Symptomatik des Patienten erkennen. Beim Morbus Weil werden die Organe in Mitleidenschaft gezogen, es kann zum akuten Nierenversagen kommen. In diesem Fall ist die sofortige Behandlung im Krankenhaus notwendig, um die Heilungschancen zu erhöhen. Insbesondere wenn der Magen-Darm-Trakt befallen ist, ist neben der Gabe von Antibiotika die Zufuhr von Flüssigkeit notwendig, da sonst die Gefahr einer Austrocknung beim Patienten besteht. Hier sind Kinder und ältere Menschen besonders gefährdet, da sie bei Flüssigkeitsmangel schneller mit Kreislaufbeschwerden reagieren.
Beim Verdacht auf Leptospirose wird bereits die Therapie eingeleitet.
Ergibt die Anamnese einen Verdacht auf Leptospirose, muss vom Arzt bereits die Therapie eingeleitet werden. Es ist nicht möglich, bis zur Auswertung der Laboruntersuchungen zu warten, da die Heilungschancen deutlich höher sind, wenn die Therapie frühzeitig eingeleitet wird. Der erste Schritt bei der Behandlung von Leptospirose ist die Gabe von Antibiotika, hier ist Penicillin das wirksamste Präparat. Je nach Ausmaß der Erkrankung können unangenehme Symptome durch die Gabe von Schmerzmitteln gelindert werden. Die Leptospirose wird in der Regel in einem Krankenhaus behandelt, um beim Befall der inneren Organe sofort die notwendigen Behandlungsschritte einleiten zu können.
Eindeutige Diagnose von Leptospirose ist erst durch eine Laboruntersuchung möglich.
Auch wenn es bei der Leptospirose einige recht eindeutige Symptome gibt, lässt sich die Diagnose erst durch die Laboruntersuchung mit Sicherheit stellen. Am Anfang der Erkrankung treten unspezifische Symptome wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen und Magen-Darm-Beschwerden auf. Erst im Verlauf der Infektion kommt es zu charakteristischen Symptomen wie Wadenschmerzen und Bindehautentzündung. Zu diesem Zeitpunkt können viele Ärzte bereits mit hoher Wahrscheinlichkeit erkennen, um welche Erkrankung es sich handelt. Für viele Patienten kommt es nach der ersten Krankheitsphase zu einer subjektiven Besserung der Symptome. Zu diesem Zeitpunkt dürfen die Medikamente jedoch keineswegs abgesetzt werden, da in der zweiten Krankheitsphase oft die Ausbreitung des Erregers auf die inneren Organe erfolgt.