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Die Leptospirose gehört zu den Zoonosen.
Bei der Leptospirose handelt es sich um eine Erkrankung, die sowohl beim Tier, als auch beim Menschen auftreten kann. Verantwortlich für die Krankheit sind Bakterien mit dem Namen Leptospira, diese gehören in die Gattung der Schraubenbakterien. Leptospiren können alle warmblütigen Lebewesen befallen, die Leptospirose tritt allerdings besonders häufig bei Nagetieren, Katzen, Hunden und Menschen auf. In Deutschland gehört die Leptospirose zu den meldepflichtigen Krankheiten, die Gefahr einer Epidemie besteht allerdings nicht, da keine Übertragung von Mensch zu Mensch stattfindet. In vielen Fällen kann die Leptospirose beim Menschen gut behandelt werden, hier wird Antibiotika eingesetzt. Durchschnittlich sterben etwa sieben Prozent aller betroffenen Patienten an der Leptospirose, dies ist besonders häufig der Fall, wenn die Behandlung unterbleibt oder zu spät eingeleitet wird.
Für die Ansteckung ist kein direkter Kontakt zu Tieren notwendig.
Die meisten Zoonosen werden durch den direkten Kontakt zu infizierten Tieren auf den Menschen übertragen. Bei der Leptospirose genügt der indirekte Kontakt zum Tier, der Erreger wird über Urin, Blut und Kot ausgeschieden und kann beispielsweise durch verseuchtes Wasser übertragen werden. Besonders hoch ist die Ansteckungsgefahr bei Kontakt zu befallenen Substanzen, wenn die betroffene Person kleine Hautverletzungen aufweist, das Bakterium ist allerdings auch in der Lage, völlig intakte Schleimhäute zu durchdringen. Leptospiren benötigen ein feucht-warmes Klima, um sich ungehindert auszubreiten. In kalten, trockenen Gebieten sterben die Bakterien schnell ab und sind unschädlich für den Menschen.
In Deutschland gibt es nur wenige Fälle von Leptospirose jedes Jahr.
Durch Leptospiren ausgelöste Erkrankungen sind in Deutschland recht selten, schätzungsweise treten jedes Jahr etwa 50 Neuerkrankungen beim Menschen auf. Als besondere Risikogruppen gelten alle Personen, die aus beruflichen oder privaten Gründen in direktem Kontakt zu Tieren oder deren Lebensraum stehen. Fleischereibetriebe tragen ein ebenso hohes Ansteckungsrisiko wie beispielsweise Entsorgungs- und Abwasserbetriebe. Doch auch Privatpersonen ohne berufliches Risiko können in die Gefahr einer Ansteckung mit der Leptospirose laufen. Als besonders gefährdet gelten Wassersportler und Angler, da diese in regelmäßigem Kontakt zu Gewässern stehen, welche häufig mit Leptospiren verunreinigt sind. Um der Ansteckung vorzubeugen, sollte bei Verletzungen auf direkten Kontakt mit Seen und Flüssen verzichtet werden.
Die Leptospirose ist behandelbar, kann jedoch starke Symptome mit sich bringen.
Erkrankungen, welche durch Bakterien ausgelöst werden, können in der Regel gut mit Antibiotika behandelt werden. Auch die Leptospirose spricht auf diese medikamentöse Therapieform an, als wirksamstes Antibiotikum hat sich Penicillin erwiesen, bei Allergien stehen jedoch Alternativen zur Verfügung. Vom Zeitpunkt der Ansteckung bis zum Ausbruch der ersten Symptome vergehen durchschnittlich zehn Tage, bei einigen Patienten bricht die Erkrankung jedoch schon nach weniger als einer Woche aus. Leitsymptome der Leptospirose sind sehr hohes Fieber, Gliederschmerzen und starke, stechende Schmerzen in den Waden. Hinzu kommen weitere, organische Symptome, welche abhängig vom betroffenen Organ sind. Ist hauptsächlich die Leber befallen, kommt es meist innerhalb von fünf Tagen nach dem Krankheitsausbruch zu einer ausgeprägten Gelbsucht. Betrifft die Erkrankung überwiegend die Nieren, wird die Urinproduktion gestört und es wird Blut aus der Harnröhre ausgeschieden. Die Diagnose der Leptospirose erfolgt durch eine Blutentnahme, im Labor kann der Erreger nachgewiesen werden.